Selbstbestimmt durch technische Unabhängigkeit

Die Unabhängigkeit von Maklern ist essenziell. Warum dabei auch die Technik eine Schlüsselfunktion einnimmt, erklärt Alexander Retsch, Syndikusanwalt von vfm.

Fusionen auf dem Poolmarkt oder der Einstieg institutioneller Anleger: Die Diskussionen über die Abhängigkeit von Maklern reißen nicht ab.
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass nicht nur die wirtschaftliche Unabhängigkeit durch Eigenverwaltung der Bestände ein Wert an sich ist. Auch die technische Bestandsverwaltung ist im Maklerbüro entscheidend für eine dauerhafte Unabhängigkeit.

Schlecht gepflegte Bestände bestehen hauptsächlich nur aus Kunden- und Vertragslisten. Derartige Listen lassen sich zwar leicht von einem Pool zum anderen übertragen und die technische Unabhängigkeit ist hier gegeben. Doch ein gut gepflegter Kundenbestand ist weit mehr als eine einfache Liste. Erst durch weitere Daten und deren Verknüpfungen wird der tatsächliche Wert eines gut gepflegten Bestandes abgebildet. Beispiele solcher Daten sind Beziehungen, Risiken, Kennzahlen, Gesprächsnotizen, Beratungs-/Vertriebs-Kennzeichen und die gesammelten Vorgänge samt Wiedervorlagetermine.

Viele Maklerunternehmen achten deshalb darauf, dass sie mit einem eigenen Maklerverwaltungsprogramm in ihrer Cloud die technische Basis ihres Betriebs in eigenen Händen halten. Denn dann gibt es bei einer Trennung vom Pool kein böses Erwachen, wenn sich aus dessen schicker Online-Plattform nur einfache Kunden-/Vertragsdaten exportieren lassen.